Eloxieren

Nachdem ich nun schon etliche Aluteile hergestellt habe, und auch schon den einen oder anderen Versuch mit Oberflächenbearbeitungen unternommen habe, war es nun an der Zeit mich ans Eloxieren zu wagen. Die notwendigen Chemikalien liegen schon länger im Lager und auch das meiste Werkzeug ist vorhanden. Der Rest war schnell besorgt und die Werkstatt wurde in eine kleine Giftküche umgewandelt.

Der eigentliche Eloxiervorgang stellte sich als erstaunlich einfach heraus. Alle Bauteile durch schleifen, entgraten, polieren, etc. von den Spuren der Fräse befreien. Anschließend die Oberfläche mittels NaOH-Bad mattieren und das Aluminium mit einem chemischen Reinigungsbad frei von jeglichen Rückständen machen. Darauf folgte der eigentliche Prozess der Anodisierung, also ab ins Säurebad, Strom drauf und eine Stunde warten. Nach dem Anodisieren ist die Oberfläche bereits gehärtet und somit robust gegen verkratzen. Das nun folgende Färben hat rein optische Gründe, ist aber natürlich der primäre Zweck der Aktion. Alle Teile kommen nun also einige Minuten ins Farbbad, gefolgt von einer weiteren langen Stunde im kochendem Wasser um die gefärbte Oberfläche zu versiegeln. Zu Heikes Leidwesen habe ich diesen letzten Schritt in der Küche durchgeführt, so konnten wir mittagessen und ich den Vorgang im Auge behalten. Zum Glück habe ich eine verständnisvolle Frau.

Das Ergebnis hat mich selber überrascht und kann sich wirklich sehen lassen. Die mattschwarzen Teile haben eine nahezu perfekte, tiefschwarze, samtartige Oberfläche bekommen. Die roten Versuche resultierten in einer schönen kräftigen Färbung mit dezentem Glanz. Aufgrund der guten Ergebnisse habe ich mich gleich entschlossen weitere Teile für meinen Bogen zu färben. Auch wenn der der ganze Prozess sehr viel Zeit benötigt und eine ätzende Sauerei ist, bin ich mir sicher, auch zukünftig einige meiner Teile in verschiedenen Farben zu veredeln.