Holzbackofen

Heike hat mich überredet einen Holzbackofen in den Garten zu bauen. Nach anfänglicher Skepsis, konnte ich mich, nach und nach, doch für das Projekt begeistern. Die Aussicht auf gute, selbstgemachte Pizza aus dem eigenen Ofen war dann doch zu verlockend. Da das granitumrandete Beet sowieso verschwinden sollte, war der Platz für den Ofen schnell gefunden. Also, los gehts!

Unter der Granitumrandung kam dankenswerterweise reichlich altes Betonfundament zum Vorschein. Keine Ahnung ob der Granit uns alle hätte überdauern sollen? Egal, als Grundlage für unser Fundament ist’s optimal. Im ersten Schritte wurde die Bodenplatte geschalt und gegossen und die Zwischenschicht gemauert. Anschließend habe ich die Zwischenschicht wieder abgebaut. Der verwendete Mörtel war wohl doch zu alt und hat sich nicht mit den Ziegeln verbunden. Beim zweiten Versuch, mit neuem Mörtel, hat die Mauer dann auch gehalten. Wieder schalen, wieder Beton gießen. Jetzt kann der eigentliche Aufbau des Brennraums beginnen.

Die unterste Reihe der Kuppel habe ich aus übrigen roten Ziegeln gelegt. Die eigentliche Kuppel ist aus Schamotte gemauert. Aufgrund der Nähe zur Gartenmauer ist die Kuppel etwas asymmetrisch (hinten links eingedellt). Ich hatte daher großen Spaß beim Zuschneiden der Steine, denn kein Stein existiert in seiner Form doppelt. Auf die Schamotteschicht haben wir eine Schicht aus Isoliersteinen aus einem alten Hochofen geklebt. Diese waren bei Heikes Opa übrig und schienen in Punkto thermische Isolation geradezu perfekt zu sein. Ein Jahr später sollte sich zeigen, dass dies ein fataler Irrtum sein sollte. Dazu aber später mehr. Die Außenhaut besteht aus gesammelten Kalk-Natursteinen welche im Dickbett auf die Isolierschicht gelegt sind.

Zum Schluss erfolgte das vorsichtige Einbrennen des Ofens. Zuerst mit kleinen Minifeuerchen, dann jeden Tag ein bisschen mehr Holz und mehr Hitze. Ein Geduldsspiel, gar nicht nach meinem Geschmack. Während der Einbrennphase hat der Ofensockel und Schornstein noch eine Putzschicht als optisches Finish bekommen. Irgendwann, nach einer scheinbar ewigen Einbrennphase, war es dann soweit: Das erste mal erreichen wir die 400 Grad Marke und dürfen die eigene Pizza und das eigen Brot genießen. Seit dem steigt bei uns im Garten natürlich mehrmals im Jahr die eine oder andere DIY Pizza Party.

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